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Israelischer Messestand ist Zielscheibe antisemitischer Anfeindungen


Auf der internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin ist es am Donnerstag zu einem Vorfall am Stand der israelischen Tourismusbehörde gekommen. Wie der Tagesspiegel zuerst berichtete, hatten drei Sicherheitsmitarbeiter der Messe den Stand bedrängt. Nach Angaben der Polizei hatten sich die 19- bzw. 21-jährigen Männer gegen 14.30 Uhr dem Stand genähert, Schals mit der palästinensischen Flagge geschwenkt und „Free Palestine“ gerufen. Als die alarmierte Polizei eintraf, hätten sich die Männer bereits entfernt. Die Polizei habe sie jedoch in einer anderen Halle antreffen und ihre Personalien feststellen können.

Von der Messe hieß es, dass man den Vorfall außerordentlich bedauere. Die Sicherheit für Aussteller und Besucher genieße auf der ITB höchste Priorität. Den drei am Vorfall beteiligten Männern, die über einen externen Dienstleister bei der Messe eingesetzt gewesen seien, habe man umgehend Haus- und Beschäftigungsverbot erteilt. Der externe Dienstleister verwies wiederum darauf, dass die Mitarbeiter bei einem Partnerunternehmen eingestellt seien. Man distanziere sich von dem gezeigten Verhalten und werde die Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Unternehmen kritisch prüfen.

Die Israelische Botschaft in Berlin reagierte am Freitag bei Twitter auf die Vorkommnisse: „So schwerwiegend der Umstand ist, dass die Täter Mitarbeiter der Sicherheitsfirma der #ITBBerlin waren, sollte dies nicht ablenken: Müssen wir wirklich erklären, was das Hauptproblem ist?“ Versehen war der Tweet mit den Hashtags #Antisemitismus, #Doppelstandard, #Dämonisierung und #Delegitimierung.

Eine besondere Brisanz entfaltet der Vorfall am Messestand des Staates Israel auch deshalb, weil am Samstag (10.03.2018) die israelfeindliche Gruppe BDS (Boycott, Divestment, Sanctions) unter dem Motto „Kein Urlaub im Schatten der Apartheid-Mauer“ vor der Messe gegen Israel demonstrieren will. Die Gruppe trifft sich um 13 Uhr am Südeingang. Hinsichtlich des Sicherheitskonzeptes war von der Polizei nur zu erfahren, dass der Vorfall vom Donnerstag in die Beurteilung und Planung des bevorstehenden Einsatzes mit einbezogen werde.

Eine proisraelische Kundgebung ist ebenfalls angekündigt. Sie richtet sich gegen die Dämonisierung des jüdischen Staates. Im Aufruf heißt es: „Israel ist ein demokratischer und pluralistischer Rechtstaat, der all seinen Bürgern den selben Schutz und die selbe Achtung schenkt.“

Photo: Symbolbild. Al-Quds-Marsch, 23.06.2017, Berlin

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