Am 9. Oktober 2019 versuchte ein rechtsextremer, antisemitischer Attentäter in Halle mit Waffengewalt in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen. Am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, versammelten sich dort zu diesem Zeitpunkt mehr als 60 Jüdinnen:Juden zum Gebet. Ziel des Attentäters war es, möglichst viele Jüdinnen:Juden zu ermorden. In seinem antisemitischen Wahn sah er in ihnen die Schuldigen für gesellschaftliche Phänomene, die er zutiefst verachtete: Migration und Feminismus.
Am Tattag versuchte der Attentäter, durch Schüsse auf die Eingangstür in die Synagoge einzudringen. Nachdem das nicht gelang, wandte er sich ab und erschoss die Passantin Jana Lange. Daraufhin suchte er den Imbiss „Kiezdöner“ auf. Dort schoss er auf mehrere Besucher:innen und den kurdischen Angestellten. Er verließ kurzzeitig den Imbiss und schoss auf der Straße auf mehrere Passant:innen, die jedoch entkommen konnten. Der Attentäter kehrte in den „Kiezdöner“ zurück und erschoss den bereits schwer verletzten Kevin Schwarze. Auf seiner Flucht fuhr der Attentäter gezielt einen Mann aus Somalia an, schoss auf Polizeibeamte und verletzte ein Paar mit mehreren Schüssen lebensgefährlich. Kurz darauf wurde er von der Polizei festgenommen.
Heute gedenken wir Jana Lange und Kevin Schwarze und drücken unsere tiefe Anteilnahme allen Opfern des Attentats, der Jüdischen Gemeinde zu Halle, den Betreibern des „Kiezdöner“ und seinen Besucher:innen und allen Angehörigen aus.
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