Im Zuge der Proteste gegen die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus SARS-CoV-2 hat sich tagesaktuell wiederholt gezeigt, dass antisemitische Ressentiments immer wieder und in verschiedenen Manifestationen auftreten.
Gleichzeitig erleben wir ebenfalls sehr aktuell, dass die Errungenschaften der Antisemitismusforschung und -prävention wiederholt einer Hermeneutik des Verdachts ausgesetzt sind: Man könne ja heutzutage dieses oder jenes gar nicht mehr tun oder sagen, ohne gleich aus Perspektive der Antisemitismuskritik als Antisemit:in abgestempelt und zum Verstummen gebracht zu werden, wird in offenen Briefen und Zeitungsartikeln immer wieder konstatiert.
Dass weder Antisemitismus noch der Vorwurf eines pauschal geäußerten Antisemitismusvorwurfs der Realität entsprechen, muss im Gegenzug ebenfalls immer wieder betont werden. Aus diesem Grund haben wir in unserem Archiv gestöbert und ein Interview mit einer der führenden Antisemitismusforscherinnen Deutschlands gefunden. Auch wenn es bereits im Jahr 2018 geführt wurde, hat es nichts an Aktualität eingebüßt.
Anlässlich der aktuellen Kampagne gegen den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung Dr. Felix Klein und die Falschbehauptung einer automatischen Sanktionierung jeglicher Kritik „an Israel“ als antisemitisch sowie im Anschluss an die intensiv geführte Debatte um Achille Mbembe erscheint uns die Veröffentlichung dringend geboten.
Daher freuen wir uns, Ihnen und Euch heute dieses Interview mit der Kognitionswissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel von der Technischen Universität zu präsentieren. Sie spricht über aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus und ihre historischen Hintergründe.
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