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„Adolf Hitler lebt noch!“ (Borgmanns Blick)

„Adolf Hitler lebt noch“,

sagt ein junges Pärchen, als es in einen Stadtbus in Berlin einsteigt.

„Die haben mich angespuckt,

die haben mir ins Gesicht geschlagen.“

So schildert eine junge Frau, was ihr dann von dem Pärchen angetan wurde. Hat ihr in dem Bus jemand geholfen? Nein, keiner der Fahrgäste kam ihr zur Hilfe. Auch nicht der Mann, der direkt neben ihr saß. „Neger“ haben sie zu ihr gesagt und ihr die Ohrringe rausgerissen.

Ein Einzelfall, werden Sie sagen. In einer so weltoffenen Stadt wie Berlin.

Doch in dieser angeblich so weltoffenen Stadt kam es allein am vergangenen Wochenende zu drei fremdenfeindlichen Übergriffen – auf Jugendliche und auch auf Kinder.

Opfer Nummer 1: Ein 12-jähriges Mädchen, das ein Kopftuch trug. Eine Frau versuchte, es ihr vom Kopf zu reißen. Dabei zog sie dem Mädchen an den Haaren und beleidigte es fremdenfeindlich. Darüber hinaus soll sie mit einer augenscheinlich mit Blut gefüllten Spritze sowie einem Pfefferspray der 12-Jährigen gedroht und mit der Spritze mehrfach versucht haben, es zu stechen. Vor dem Eintreffen der Polizei entfernte sich die Frau vom Tatort.

Opfer Nummer 2: Zwei syrische Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren. Ein etwa 25-jähriger Mann brüllte die beiden an: „Scheiß Ausländer! Zieht das Kopftuch aus und verschwindet aus meinem Land!‘“ Dann schlug er einem der Mädchen mit der flachen Hand ins Gesicht. Dann mit der Faust und mit einer Bierflasche auf den Kopf. Das Mädchen wurde bewusstlos. Der Mann ist geflüchtet.

Opfer Nummer 3: Ein 12-jähriger Junge wurde auf einem Sportplatz von drei Jugendlichen gefragt, ob er Ausländer sei. Es folgten fremdenfeindliche Beleidigungen. Plötzlich ergriffen ihn zwei der Jugendlichen und hielten ihn fest. Der dritte habe ihm dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sodass er zu Boden ging. Am Boden soll er noch getreten worden sein. Anschließend flüchtete die Tätergruppe.

Drei Opfer von Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit und Rassismus. Alles an einem Wochenende in Berlin. Alltag in der angeblich so weltoffenen Großstadt.

Unter diesem Pflaster liegt kein Strand.


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