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Neonazis bei der NPD Kundgebung an der Bornholmer Straße in Berlin am 14. August 2021


Mit Schwarz-Weiß-Roten Fahnen in der Hand und mit einem Spruchband ausgestattet, auf dem zu lesen war „Heute im Kampf für die Idee von Morgen“, versammelten sich am Morgen des 14. August 2021 ca. 35 Personen, darunter nur drei Frauen, zu einer extrem rechten Kundgebung in Berlin. Organisiert wurde diese durch die NPD und ihre Jugendorganisation, die Jungen Nationalisten. Der gewählte Ort grenzte an die Bösebrücke, die nach dem kommunistischen Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime Wilhelm Böse benannt ist. Böse wurde am 14. August 1944 durch die Nazis ermordet.


Die insgesamt einstündige Veranstaltung, im Zuge derer wechselweise Musik abgespielt bzw. Redebeiträge abgehalten wurden, fand unter dem Motto „Gegen innerdeutsche Grenzen“ statt. Vorgeblicher Anlass war der 60. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer. Dementsprechend versammelten sich die einheitlich in rechter Szeneoptik bekleideten einschlägig tätowierten Teilnehmenden vor einem Teil der Berliner Mauer in Nähe des S-Bahnhofs Bornholmer Straße im Berliner Norden. Anwesend waren neben dem Bundesvorsitzenden Frank Franz auch der Vorsitzende der NPD Berlin, Andreas Käfer und dessen Stellvertreter Oliver Niedrich.


Inhaltlich spielte die damalige Errichtung der innerdeutschen Grenze vor allem zu Beginn eine zentrale Rolle. Die damit zusammenhängende „Spaltung“ als Ausgangspunkt nehmend, appellierten die ersten Redner mit Parolen wie „Einigkeit durch Recht und Stärke“ an den geschlossenen Zusammenhalt der überschaubaren Anzahl an Kundgebungsteilnehmenden.


Insbesondere der abschließende Beitrag von Frank Franz verfolgte das Ziel, „Parallelen zur heutigen Zeit zu ziehen“. Franz zufolge handele es sich bei der Bundesrepublik Deutschland um eine „totalitäre Herrschaft“, die die deutsche Bevölkerung spalte. Mehrmals bediente er in seinen Ausführungen antisemitische Narrative, wonach in Wahrheit einflussreiche „Bonzen“ bzw. „Konzerne am längeren Hebel der Macht“ sitzen und somit Politiker:innen manipulieren würden. Außerdem hätten diese gleichzeitig die Verantwortung für „das Kapital“, „den Sozialismus“ und die Corona-Pandemie inne. Die Argumentation folgte in diesem Zusammenhang der Verschwörungserzählung, wonach eine „heimliche Elite“ die Geschicke der Welt lenke.


Neben antisemitischen fanden sich auch rassistische Ressentiments in Franz‘ Beitrag wieder. So äußerte er in Richtung des lautstarken Gegenprotests den Vorwurf, Antifaschist:innen stünden für ein System, das „millionenfache Flüchtlingsverbrechen“ verursache. Ebenfalls zu vernehmen war ein für die NPD charakteristischer Antiamerikanismus. Demnach sei es die USA, die die Verantwortung dafür trage, „dass die ganze Welt aufgeteilt“ werde – damals wie heute. Des Öfteren wurde auf die derzeitige Diskussion bzgl. der Impfungen gegen das Coronavirus Bezug genommen. Nachdem Franz seine Rede beendete, folgte das Abspielen aller Strophen der deutschen Nationalhymne und abschließende Worte eines Organisators, der sich bei den Anwesenden für ihre „Disziplin“ bedankte.


Die Kundgebung wurde begleitet durch antifaschistischen Gegenprotest, zu dem sich ca. 200 Personen eingefunden hatten. Sowohl die Teilnehmenden der Gegenkundgebung als auch Pressevertreter:innen und Feldbeobachter:innen wurden von NPD-Akteuren abgefilmt und fotografiert.

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